Am 01.09.2016, dem weltweiten Antikriegstag, setzten gut 200 Juden, Christen und Muslime in Jugenheim ein gemeinsames Zeichen gegen Krieg und Verfolgung und gegen den Missbrauch von Religion als Alibi für Gewalt, Terror, Verfolgung und Ungerechtigkeit.
Der Arbeitskreis Ökumene der evangelischen, freien evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Seeheim-Jugenheim organisierte den interreligiösen Friedensaufruf „Gemeinsam für Frieden, Menschenrechte und Dialog“ am Jugenheimer Friedensbrunnen. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Vertretern der jüdischen Gemeinde Darmstadt, der Emir Sultan Moschee und dem Bilal-Zentrum Darmstadt, dem Verein muslimischer Frauen in Deutschland sowie von Schülerinnen und Schülern des Schuldorfs Bergstraße.
Aufgrund der Tradition von nachhaltigen Veranstaltungen zu Frieden und Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz, durch das sich die Schülerschaft in jüngerer Vergangenheit ausgezeichnet hatte – man denke an die „Lichterkette gegen rechts“ in Jugenheim, „bunt gegen rechts“ in Seeheim, die Mitwirkung bei der Verlegung und Pflege der Stolpersteine-, war es dem Arbeitskreis Ökumene ein besonderes Anliegen, Religionskurse und die SV auch bei dieser Friedensaktion an ihrer Seite zu wissen.
Dietmar Burkhardt (ev. Religion), Bernhard Sandner (kath. Religion) und Jan Kirchhein (Verbindungslehrer und SV-Mentor) hatten keinerlei Mühe, die ihnen anvertrauten Jugendlichen zu motivieren. Das Anliegen der Veranstaltung war und ist so tief im Bewusstsein unserer Schülerinnen und Schüler verwurzelt, dass ein kleiner Impuls genügte, damit sich diese an drei Punkten des Friedensaufrufes einbrachten.
So zitierten Larissa Hambek und Sophia Jansen biblische Textstellen zu Frieden, Gewaltverzicht und Menschenwürde, bevor Leonard Ebert, Tobias Sauer und Ana Pena Vaquero den Segenswunsch „Frieden euch allen“ in sprachlicher Vielfalt zum Ausdruck brachten. Unterstützung erfuhren sie hier durch die vielen Mitschülerinnen und Mitschüler mit ausländischen Wurzeln.
Zum Ende der Veranstaltung überreichten Vertreter der SV dem Bürgermeister Olaf Kühn das Bild einer Taube, die von den Begriffen „Respect“, „Peace“, „Gerechtigkeit“ und „Verständnis“ sowie von zahlreichen Unterschriften von Schüler/-innen der deutschen und der internationalen Schule flankiert wird. Die Begriffe gehen auf das Leitbild unserer Schule zurück, der sich die verantwortungsbewussten Jugendlichen schulformübergreifend verpflichtet fühlen.
Den feierlichen und emotional einprägsamen Abschluss setzten Alina Diedrich und Emily Merten. In den von Alina formulierten konfessions- und religionsübergreifenden Friedensbitten, sprachen sie die Teilnehmer direkt an und nahmen sie persönlich in die Pflicht, den guten Absichten auch Taten folgen zu lassen.
Der Text wurde geschrieben von Bernhard Sandner (Lehrer für katholische Religion.)