Seit Anfang des Schuljahres beschäftigen wir uns im Workshop „Elektronik für Anfänger“ (der AG MINT Zentrum) mit dem Aufbau und der Funktion einfacher elektrischer Schaltungen. Wir haben schon die eine oder andere Schaltung selbst zusammengelötet und viele typische Bauteile kennengelernt.
Schaut man allerdings in ein Elektrogerät hinein, wird es schnell unübersichtlich. Was tun, wenn ein Gerät defekt ist?
Hier helfen die Spezialisten vom Repair-Café in Seeheim-Jugenheim. Fachkräfte der verschiedensten Richtungen haben sich zusammengetan, um Gutes zu tun: Sie bieten für jedermann kostenlose Reparaturen an für alles, was man tragen kann.
Am 29. April kam ein Vertreter des Repair-Cafés zu uns in den Workshop und hat uns aus der Praxis eines leidenschaftlichen Reparateurs berichtet. Was sind die typischen und häufigsten Probleme? Wie findet man den Fehler? Welche Hürden werden einem von den Herstellern in den Weg gelegt? Denn tatsächlich sind die meisten Fehler leicht zu beseitigen, aber man kommt sehr schwer (oder gar nicht) an sie ran, weil die Hersteller die Geräte so bauen, dass eine Reparatur nicht vorgesehen ist.
Doch grau ist die Theorie. Und so durften wir am 20. Mai dem Repair-Café selbst einen Besuch abstatten. Schwer beladen mit zuhause gefundenen defekten Elektrogeräten machten wir uns unter Anleitung der Spezialisten an die Arbeit. Tatsächlich war das Auseinanderbauen der Geräte und Freilegen der Fehler die schwierigste Aufgabe.
Am Ende konnten wir den Akku einer elektrischen Zahnbürste freilegen (Austausch in dem Fall leider hoffnungslos, weil eingelötet), einen Lötkolben mit Kabelbruch, einen alten Kassettenrecorder mit gerissenem Riemen und ein Radio mit defekter Lötstelle reparieren. Ein Notebook hat sich leider unseren Reparaturversuchen widersetzt.
SICHERHEITSHINWEIS: Natürlich sollte man nie allein Elektrogeräte öffnen, sondern immer zusammen mit eine ausgebildeten Elektrofachkraft!
Alles in allem eine gute Bilanz und eine spannende Erfahrung. Reparieren ist möglich und lohnt sich für die Umwelt und den Geldbeutel und Spaß macht es auch noch.
Text und Fotos: Kai Zimmer