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Schultheater-Studio Frankfurt am SBS

Schultheater bild für homepageIn den letzten zwei Wochen vor den Ferien war das Schultheater-Studio Frankfurt bei uns mit acht Workshops zu Gast.
Im Vordergrund stand die Aktivierung der Schüler:innen, das gemeinsame Erleben mit der (Klassen-)Lehrkraft und ein Ausprobieren von Mitteln des Theaters.

Anja Terjung, Geschichtslehrerin der 8eG, berichtet:

„Die Schüler:innen haben während des gesamten Workshops sehr gut miteinander interagiert. Die Schauspieler:innen haben viel zum Thema Gewaltprävention gemacht, was die Schüler:innen aber gar nicht wirklich
gemerkt haben, weil der Workshop so spielerisch gestaltet wurde. So sind beispielsweise zuerst zwei Schauspieler:innen und danach zwei Schüler:innen in fiktive Charaktere geschlüpft, die recht brutal gegeneinander gekämpft haben. Noch vor Kampfbeginn haben drei Mitschüler:innen im Publikum Gegenstände aus dem Klassenzimmer wie Parabeln und Lineale in die Hand gedrückt bekommen, das waren die Stopptasten, die gedrückt werden konnten, während sich die beiden Schauspieler:innen und danach die beiden Schüler:innen in der fiktiven Arena bekriegt haben. Die Mitschüler:innen haben diese Stopptasten auch recht schnell genutzt, da sie nicht wollten, dass der Kampf zu sehr eskaliert.
Als die beiden Schüler:innen selbst die Rollen dieser Kämpfer eingenommen haben und das Publikum ihnen nach dem Drücken der Stopptaste besondere Eigenschaften oder Waffen geben sollte, fiel mir schnell auf, wie kreativ die Schüler:innen bei der Vergabe der Eigenschaften und Waffen sowie bei der Umsetzung des Kampfes waren. Zudem wurden zum Ende hin nur noch Eigenschaften, die nicht brutal waren, wie z. B. das Unsichtbarmachen, verteilt, sodass die Kämpfe durch Geschick und nicht durch Brutalität gewonnen wurden.

Hiernach wurden die Schüler:innen für eine weitere Übung in drei Gruppen eingeteilt, in denen sie ein Standbild erstellen sollten, das eine bekannte Szene aus einem beliebten Film zeigt, dieser Film sollte dann vom Publikum erraten werden. Zuvor hatten die drei Schauspieler:innen eindrucksvoll eine bekannte Szene aus dem Film Titanic nachgestellt, bei der Jack und Rose mit ausgebreiteten Armen auf dem Schiffsbug stehen. Eine Schauspielerin mimte den vor ihnen liegenden Eisberg, was sehr lustig war. Den Schüler:innen gelang es im Team sehr schnell, auf lustige und kreative Weise Szenen aus König der Löwen und zwei Harry-Potter-Verfilmungen dazuzustellen, die unter großem Gelächter allesamt erraten wurden.

Dann gab es am Ende noch ein kleines Theaterstück, in dem ein betrunkener Obdachloser eine etwas versnobte, voreingenommene Frau angepöbelt hat. Die Schüler:innen sollten den Schauspieler:innen an einem bestimmten Punkt vorgeben, wie es mit den beiden weitergehen soll. Es hat mich etwas erstaunt, dass die Schüler:innen zuerst wollten, dass die Situation total eskaliert, sodass die Frau stirbt. Sie waren offensichtlich sehr daran interessiert zu sehen, wie die Schauspieler:innen das umsetzen. Danach haben die Schauspieler:innen aber gesagt: Moment, wir spulen das ganze noch einmal vor den Punkt der Eskalation zurück und suchen eine Alternative, die besser ist. Die Schüler:innen haben diese Aufgabe sehr gut gelöst, indem sie vorgeschlagen haben, dass der Obdachlose der voreingenommenen Frau erzählt, warum er eigentlich auf der Straße gelandet ist. Sie entwickelt daraufhin Sympathien für den Obdachlosen und dann haben sie zusammen einen Kaffee getrunken.

Der kurzweilige Besuch des Schultheaters hat der Klasse sehr gut getan, da sie, angeleitet von den sehr sympathischen Schauspieler:innen, als Team kreativ und konfliktlösend agieren konnten. Außerdem war es schön zu sehen, dass den Schüler:innen nach den vielen Entbehrungen der letzten Monate ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert wurde.“

Bericht /Interview und Organisation: Silke Helbach

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