Schulinterne Fortbildung am Schuldorf Bergstraße: Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung in Hessen
Nach mehrfacher Verschiebung wegen der pandemischen Umstände, konnte die schulinterne Fortbildung vom HBRS (Hessischer Behinderten- und Rehabilitations-Sport-Verband e.V.) am Freitag, den 29. Oktober 2021 von 10:00 bis 17:00 Uhr endlich stattfinden!
An dieser schulinternen Fortbildung haben mehrere Sportlehrer aller Schulzweige des Schuldorfes teilgenommen, darüber hinaus Frau Helbach aus der Dahrsbegschule, zwei Lehrerinnen aus abgebenden Grundschulen (Tannenbergschule und Hans-Quick-Schule) und zwei Sportlehrer, die am Staatlichen Schulamt in Darmstadt als Berater tätig sind und als Multiplikatoren teilgenommen haben. Organisiert wurde die Fortbildung von Frau Cipressi-Hoheisel, der Inklusionsbeauftragten und Herrn Gottwein, dem Sportfachleiter am Schuldorf Bergstraße.
Am Schuldorf Bergstraße absolvieren jedes Jahr viele Schüler*innen und Kolleg*innen das Deutsche Sportabzeichen. Um dies auch Schüler*innen mit einer Einschränkung zu ermöglichen, ist eine zusätzliche Qualifizierung für Sportlehrer notwendig. Für diese Aufbauveranstaltung mussten alle Teilnehmer im Vorfeld zwei Online-Module absolvieren, um sich auf die Besonderheiten der Abnahme des Sportabzeichens für Menschen mit Behinderung vorzubereiten. Hierbei ging es vor allem um das schwierige Thema der Einteilung der Behinderungsklassen, der Einschätzung des Grades der Behinderung und deren Auswirkung auf den Sport.
Geleitet wurde die Fortbildung von Nicole Schneider, begleitet wurde sie von Ines Prokein, Referentin für Nachwuchsgewinnung im Leistungssport und Jugend vom HBRS.
Der Vormittag fand am Schulsportzentrum des Schuldorfes statt. Zunächst ging es um Ziele und Voraussetzungen des Sportabzeichens für Menschen mit Behinderung. Über die Definition und verschiedene Beispiele der unterschiedlichen Behinderungsgrade und deren Nachweise wurden die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten des deutschen Sportabzeichens von Menschen ohne Behinderung (MoB) und Menschen mit Behinderung (MmB) erarbeitet. Das anschließende Thema, die Einteilung in Behinderungsklassen, wurde sowohl in der Theorie, als auch an konkreten Fallbeispielen besprochen. Darüber hinaus wurden einige Initiativen erwähnt, die auf dem Weg zum inklusiven Unterricht weiter inspirieren können: das Buddy-Sportabzeichen, das Sportabzeichen to go und die Sportinklusionslotsen.
Im zweiten Teil der Fortbildung wurden die Inhalte der Fortbildung in der Sporthalle praktisch erprobt. Dort erwartete die Teilnehmer*innen einige Parcours mit verschiedenen Ausgleichs- und Geschicklichkeitsbedingungen, die unter erschwerten Vorgaben zu absolvieren waren. So zum Beispiel mit Brillen, die die Sicht einschränken oder verhindern oder mit fixierten Armen oder Beinen oder ganz im Rollstuhl zu absolvieren waren. Am Ende der Veranstaltung, nach einem Feedback über den Lernzuwachs, haben alle Teilnehmer*innen den Ausweis als „Prüfer/in für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung“ vom Landessportbund Hessen e.V. erhalten.
Wir möchten mit den Worten von HBSR abschließen: "Durch das Deutsche Sportabzeichen sollen Menschen mit Behinderung eine vielseitige Leistungsfähigkeit erwerben, Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit erhalten und zu einer regelmäßigen Sportaktivität motiviert werden. Mit der Erfüllung der einzelnen Bedingungen werden ein gutes Maß an Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination bewiesen. Zusätzlich soll zur Inklusion, also zu selbstbestimmter, gleichberechtigter Teilhabe am Alltag beitragen, denn Vorbereitung und Training für das Deutsche Sportabzeichen sind ideal dafür geeignet, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben."
Unser Dank geht an den Förderverein des Schuldorfs, nicht nur für die tatkräftige finanzielle, sondern auch für die ermutigende Unterstützung zu dieser besonderen Fortbildung!
Giulia Cipressi-Hoheisel und Oliver Gottwein.