Vier Projekte aus dem Jugend forscht MakerLab des Schuldorfs Bergstraße haben Anfang Februar im Regionalwettbewerb in ihrer Sparte gewonnen und treten nur erneut im Landeswettbewerb an. Der Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ fand vom 16.-17. März in Kassel statt. Vom 20. bis 21. März folgt der Landeswettbewerb der Kategorie „Jugend forscht“ bei Merck in Darmstadt für Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahre.
Mit ihrem Projekt „Elektrisierende Haare …. oder ist Melanin elektrisch leitfähig?“ treten Antonia Grüdl und Franziska Küch aus der 7. Klasse des deutschen Gymnasialzweigs in Kassel in der Sparte Chemie an, und das, obwohl sie noch nie Chemieunterricht hatten. Dafür haben sie in den Wochen nach den Regionalwettbewerb zweimal wöchentlich das MakerLab besucht und sich zusätzlich in Themen wie Farbigkeit von Pigmenten, Biosynthese des Melanins und Elektrochemie intensivst eingearbeitet. Das Farbpigment Melanin, das man in Wirbeltiere, Pilzen, Pflanzen und Bakterien findet, ist die stabilste bekannte Substanz, was sie für die Gewinnung chemischer Energie aus Lichtphotonen nochmals interessanter macht. Ihre Forschungsergebnisse haben beide Schülerinnen auch zum Patent angemeldet.
„Bakterien auf dem Speiseplan – Phagen statt Antibiotika?“ heißt das Projekt von Misha Hedge (9. Klasse internationaler Zweig) und Mia Maurer (8. Klasse deutscher Gymnasialzweig), die damit in der Sparte „Biologie“ in Kassel um den Titel kämpfen. Auch ihr Einsatz in den letzten Wochen wurde belohnt: Sie konnten in ihrem Escherichia coli Bakterienmodell zeigen, welche Phagenzahl die gleiche bakterientötende Wirkung hat wie eine bestimmte Antibiotikamenge. Phagen sind bakterienspezifische Viren, die bereits in einigen osteuropäischen Ländern für die Therapie resistenter Keime verschrieben werden. Auch Misha und Mia haben sich komplett in die entsprechenden mikro- und molekularbiologischen Grundlagen eingearbeitet, um den Fragen der Jury standzuhalten.
Die Frage, was mit dem Millionen Tonnen schweren Abfall aus der Soda(Natron)-Herstellung passiert, versucht Tom Lippok mit seinem Projekt „RENEWacycle - Klimaneutrale Dekarbonisierung durch CaCl2 Abfallverwertung“ zu lösen. Sein Ziel ist es, einen geschlossenen Ressourcenkreislauf zu entwickeln, der zukünftig großtechnisch umgesetzt werden kann. Tom tritt kommende Woche im Landeswettbewerb bei Merck in der Sparte Chemie an, sein Verfahren hat er schon zum Patent angemeldet. Er besucht die E-Phase des deutschen Gymnasialzweigs.
Die Inspiration für ihr Projekt „Mund-Nasen-Schutzmasken – Schutz für uns, Schaden für die Natur?“ erhielten Charlotte Popp und Clara Tonarelli aus der Tatsache, dass in der Coronazeit medizinische Einwegmasken achtlos in der Natur entsorgt wurden, statt im Restmüll zu landen. Sie besuchen die 10. Klasse des deutschen Gymnasialzweigs und treten bereits zum zweiten Mal im Landeswettbewerb bei Merck in der Sparte Biologie an. Basierend auf ihren Testreihen aus dem letzten Jahr haben die beiden ein Maskenmaterial entwickelt, das sie auf biologische Abbaubarkeit und Schutz vor Keimen testen wollen. Deren Abbauprozess soll im direkten Vergleich zu bereits erhältlichen Masken untersucht werden, wofür die beiden ein geschlossenes Kompostiersystem mit automatisierter Produkt-analyse entwickelt haben.
Wir drücken euch die Daumen!
Eure Projektbetreuerinnen und Projektbetreuer
Dr. Sara Bosio, Laín Mencía Martínez, Stefan Netzer, Dr. Dietmar Scherr,
Dr. Claudia Syren und Dr. Petra Leidert (Text und Fotos)
Plakat: Stiftung Jugend forscht e.V.