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Besuch in der Centralstation: Darmstädter Bombennacht

Am Dienstag, den 10. September 2024 besuchten wir als Geschichtsgrundkurs der Q3 zusammen mit Frau Dorausch eine Veranstaltung der Centralstation anlässlich des 80. Jahrestags der Darmstädter Bombennacht.

Wir bekamen zwei Filme, „Running with Mom - Der Weg meiner Mutter“ und „Brandmale“, zu sehen. In den Filmen ging es jeweils um Zeitzeugen, die den damaligen Bombenangriff am 11. September 1944 auf Darmstadt am eigenen Leib erfahren haben. Damals waren sie noch Kinder.

Maximaler Schaden sollte angerichtet werden, um gezielt die Zivilbevölkerung zu treffen. Die Bomben wurden so abgelassen, dass sich ein großer Feuersturm gebildet hat. Infolge dessen wurde 80% der Darmstädter Innenstadt zerstört und über 12.000 Menschen starben wegen den Bomben, dem Feuer oder später an ihren Verletzungen.

Es wurde neben der Beschreibung der persönlichen Erfahrungen und den folgenden Konsequenzen auch über die Schuldfrage des Angriffs gesprochen. Darmstadt war für den Kriegsverlauf irrelevant, sollte jedoch die Moral der damals nationalsozialistischen Bevölkerung richten, Stichwort „Moral Bombing“.

Auch ein Engländer, der in einem der Bomberflugzeuge saß, äußerte sich. Insgesamt teilten alle die Sicht, dass niemandem eine eindeutige und alleinige Schuld für das ausgerichtete Leid des Bombenangriffs auf Darmstadt zugewiesen werden könne, da alles eine Art Reaktion auf den von Deutschland angefangen Zweiten Weltkrieg war.

Im Anschluss an die Filme hatte das Publikum selbst die Gelegenheit mit drei Zeitzeugen zu sprechen und Fragen zu stellen. Hertha Seipp, Peter Schmidt und Fritz Deppert waren sehr offen und interessiert daran ihre prägenden Erfahrungen mit uns zu teilen, was sie gelernt haben, was sie sich von unserer Generation und Politikern wünschen und welchen Rat sie uns geben würden. Der Kern des Ganzen war ganz klar: Frieden, Selbstreflexion, Vernunft, gemeinsames Zusammenleben.

Der Ausflug war sehr spannend und interessant. Wir haben die menschliche Dimension der damaligen Ereignisse erfassen können, was im Geschichtsunterricht durch den Fokus auf das Politische leider oft und vor allem in diesem Maß zu kurz kommt. Somit war es sicherlich eine perfekte Ergänzung zum üblichen Lernstoff, aber vor allem eine sehr persönliche und ergreifende Veranstaltung, die selbst aus außerschulischer Sicht viele Teilnehmer bewegt hat.

Text: Emiliy Tiefenthaler (Q3)

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