Gedicht
Rotes Morgenlicht durchflutet die Wiesen
Seine Energie und Wärme wird sich ergießen
Über die Blätter der wachsenden Pflanzen
Die im lauen Wind fröhlich umher tanzen
Die Sonne lächelt zum ersten Mal
Welch Schönheit bleibt hier ungesehen
Menschliche Blindheit, törichte Qual
Kann es denn einfach so weiter gehen?
Schrill läutet der Wecker, zieht uns ins Leben
Zwingt uns nach Bildung und Arbeit zu streben
Routine beginnt: kleiden, essen, waschen,
Wieder und wieder packen wir Taschen.
Wir öffnen die Türe und schauen hinaus,
Sehen Autos, Straßen und Menschen -nur grau,
Zwängen uns hinein in den stetigen Stau,
Blindlings agierend wie im Käfig die Maus
Die Luft ist schwül, der Monitor blendet
Künstliches Neonlicht, die Fenster sind zu
Der stinkende Schweiß tropft hinab bis zum Schuh
So harren wir aus, bis die Arbeit endet
Müd und erschöpft kommen wir abends heim
Schalten den Fernseher an und trinken viel Bier
Ertränken des Tages Mühsal im Keim
Vergessen das Dasein wie ein wildes Tier
Rotes Abendlicht durchflutet die Weiden
Wo nun die ersten Pflanzen von uns scheiden
Die Blätter verfärben sich rot, gelb und braun
Verwelken, vertrocknen, verdursten am Baum
Die Sonne lächelt zum letzten Mal
Welch Schönheit bleibt hier unbemerkt
Menschliche Blindheit, törichte Qual
Was ist an unserem Leben nur so verkehrt?
Eric Altmann (Q2)